Einführung

Die Bengalkatze gehört zu einer der jüngsten Katzenrassen, die durch Einkreuzung der asiatischen Leopardkatze (ALC) und einer normalen Hauskatze Ihren Anfang gemacht hat. Im Laufe der Jahre wurde die Bengalkatze durch Einkreuzung verschiedener Rassen verbessert und zu dem gemacht was Sie heute ist - ein Wohnzimmerleopard. Bedauerlicherweise wurden durch die Einkreuzung verschiedener Rassen wie Abessinier, Ägyptische Mau, Siamesen Burmesen, American Shorthair oder Orientalische Kurzhaarkatzen auch die Erbkrankheiten übertragen.

Als Bengalinteressent ist es also umso wichtiger sich mit dem Thema auseinanderzusetzen um nicht auf unseriöse Zuchten oder Vermehrer zu stoßen. Erkundigen Sie sich als Bengalinteressent ob alle Gesundheitsnachweise der Elterntiere vorliegen und lassen Sie sich diese auch zeigen. Liegen die Nachweise nicht, oder nur teilweise vor nehmen Sie Abstand von einem Kauf.

 


HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie)

Bei der HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) handelt es sich um eine Erkrankung des Herzens, die mit einer Verdickung des Herzmuskels einhergeht. Diese Erkrankung kann bei Bengalen im hohen, sowie im jungen Alter eintreten.

Die Folgen sind schwere Verläufe der Kardiomyopathie mit Thromboembolien (Blutgerinnseln) und plötzlichem Herztod.

Hier ist es wichtig, dass Züchter Ihre Bengalen regelmässig (alle 1 bis 2 Jahre - je nach Empfehlung) durch einen HCM Spezialisten auf HCM schallen lassen um Veränderungen wahrzunehmen und ggf. Bengalen aus der Zucht zu nehmen.

Auch als Bengalkittenbesitzer ist es wichtig sein Familienmitglied in regelmäßigen Abständen schallen zu lassen. Als seriöser Bengalzüchter ist man gläsern und legt die aktuellen Befunde der Elterntiere vor.  Auch wenn das Ergebnis unauffällig ausfällt kann der Züchter keine lebenslange Garantie geben - weder auf seine eigenen Bengalen, noch auf den Nachwuchs.

WICHTIG ! Es gibt keinen Gentest, der HCM ausschließen kann - Bengalen müssen geschallt werden.

 


PKD (Polycystic Kidney Disease)

Die PKD (Polycystic Kidney Disease) ist eine erbliche Erkrankung die dazu führt, dass sich Zysten (Flüssigkeitstaschen) in den Nieren bilden. Da das krankmachende Gen dominant vererbt wird, ist es von Geburt an existent. Die Folgen einer PKD ist die zunehmende Beschädigung der Nieren, sodass es zu einer chronischen Nierenschwäche bis hin zum Tod aufgrund von Nierenversagen führt.

Bengalzuchttiere müssen einmalig auf PKD geschallt werden um einen Gendefekt auszuschließen. Wurden die Elterntiere negativ geschallt, liegt keine PKD vor und kann somit auch nicht an den Nachwuchs weitergegeben werden.

WICHTIG ! Es gibt keinen Gentest, der PKD ausschließen kann - Bengalen müssen geschallt werden.


PRA-b (Progressive Retinaatrophie)

Die PRA-b (progressive Retinaatrophie) bei der Bengal führt zur Zerstörung der Photorezeptoren in der Netzhaut (Retina). Der Verlust der Zellen beginnt etwa im Alter von 7 Wochen und schreitet langsam fort, bis die Katze mit ca. 2 Jahren ein nur noch sehr eingeschränktes Sehvermögen hat. Bis zur vollständigen Erblindung dauert es unterschiedlich lange. Katzen mit PRA-b zeigen im Vergleich zu gesunden Katzen erweiterte Pupillen bei gleichen Lichtverhältnissen.

Bengalkatzenzüchter haben über einen Gentest die Möglichkeit das Vorliegen einer PRA-b auszuschließen.

Folgende Ergebnisse sind möglich:

PRA-b N/N : Bengal trägt kein defektes Gen und ist somit negativ/gesund. Auch der Nachwuchs wird nicht an PRA-b erkranken.

PRA-b N/PRA : Bengal trägt ein defektes Gen, wird aber nicht daran erkranken. ACHTUNG! Auch wenn das Trägertier selbst nicht daran erkranken kann, wird es bei einer Verpaarung mit einem anderen Trägertier zu 50% erkranktem Nachwuchs kommen. Es ist dem Züchter selbst überlassen diese Bengal aus der Zucht zu nehmen, muss aber darauf achten, dass das Trägertier nur mit gesunden Bengalen (PRA b N/N) verpaart wird.

PRA-b PRA/PRA : Bengal ist an der PRA-b erkrankt und wird im Laufe der nächsten Jahre sein Sehvermögen verlieren. Diese Bengal gibt das defekte Gen zu 100% an seine Nachkommen weiter und sollte aus der Zucht ausgeschlossen werden.


PK Def (Pyruvat-Kinase-Defizienz)

Bei Vorliegen einer PK Def fehlt den roten Blutkörperchen das Enzym Pyruvat-Kinase, welches für die Energiegewinnung der Erythrozyten wichtig ist.

Aufgrund einer beeinträchtigten Glykolyse in den Erythrozyten ist ihre Lebensdauer stark verkürzt, wodurch eine chronische, regenerative hämolytische Anämie hervorgerufen wird. Betroffene Bengalen können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blassen Schleimhäuten, Schwäche und Müdigkeit auch schwere "hämolytische Krisen" mit Gelbsucht und Fieber entwickeln.

Auch hier haben Bengalkatzenzüchter die Möglichkeit mit Hilfe eines Gentests das Vorliegen von PK def auszuschließen.

Folgende Ergebnisse sind möglich:

PK Def N/N : Bengal trägt kein defektes Gen und ist somit negativ/gesund. Auch der Nachwuchs wird nicht an PK Def erkranken.
PK Def N/PK oder N/k : Bengal trägt ein defektes Gen, wird aber nicht daran erkranken. ACHTUNG! Auch wenn das Trägertier selbst nicht daran erkranken kann, wird es bei einer Verpaarung mit einem anderen Trägertier zu 50% erkranktem Nachwuchs kommen. Es ist dem Züchter selbst überlassen diese Bengal aus der Zucht zu nehmen, muss aber darauf achten, dass das Trägertier nur mit gesunden Bengalen (PK Def N/N) verpaart wird.
PK Def PK/PK oder k/k : Bengal ist an PK Def erkrankt. Diese Bengal gibt das defekte Gen zu 100% an seine Nachkommen weiter und sollte aus der Zucht ausgeschlossen werden.